Die Weiterbildungsmöglichkeiten in den industriellen Berufen sind vielfältig. Hier bieten sich nach dem Ende der Ausbildung gute Chancen, sich beruflich weiterzubilden und sich weiterzuentwickeln. Heute ist das lebenslange Lernen und Weiterbildung wichtiger denn je. Wir stellen hier mehrere Weiterbildungen in diesen Berufen vor.
Die Weiterbildung eines Industriemechanikers
Industriemechaniker ist anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie und das Handwerk mit der Dauer der Regelausbildung von 3,5 Jahren. Der Industriemechaniler hat dann eine Qualifikation zugeordnet dem DQR-Niveau.
Industriemechaniker stellen Teile für Geräte und Baugruppen für verschiedene Maschinen sowie Produktionsanlagen her. Sie richten diese ein bzw. bauen sie auch um, überwachen oder optimieren Fertigungsprozesse, übernehmen Reparatur- sowie Wartungsaufgaben.
Die Ausbildung zum Industriemechaniker ist die Grundlage für eine Fortbildung des staatlich geprüften Technikers mit der Fachrichtung Maschinenbau oder Maschinentechnik. Industriemechaniker erfüllen damit schon die wichtige Voraussetzung zur Fortbildung, um staatlich geprüfter Maschinenbautechniker zu werden.
Mit dem Abschluss des staatlich geprüften Technikers erzielt ein Industriemechaniker die Qualifikation mit DQR-Niveau Stufe 6 und erreicht damit die gleiche Qualifikationsstufe wie es die Bachelor-Abschlüsse der Hochschulen sind.
Fortbildung: Staatlich geprüfter Techniker
Neben dem Beruf erhalten Sie in 42 Monaten dem staatlichen Technikerabschluss mit Fachrichtung Maschinentechnik.
Es werden Prüfungen abgehakten, wenn Sie das Fach unterrichtlich abschließen.
Der Klassenunterricht findet am Samstagmorgen an mehr als fünfzig Studienorten in gesamten Bundesgebiet statt.
Das Lernmaterial gibt es schriftlich und auch digital.
Die Förderung ist nach AFBG: sowohl alters- als auch einkommensunabhängig.
Lehrgangsbeginn ist im April und Oktober jedes Jahr.
Starkes Engagement erforderlich für eine Aus- und Weiterbildung
Nur mit der Hilfe qualifizierter Mitarbeitern bestehen Unternehmen der verschiedenen Industriezweige im internationalen Wettbewerb und können Arbeitsplätze an heimischen Standorten erhalten. Daher engagieren sich Betriebe stark in der Qualifikation ihrer Beschäftigten. 8 Milliarden Euro investiert allein die Metall- und Elektro-Industrie pro Jahr in die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern.
Den Fachkräften bieten sich zahlreiche betriebsinterne Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Beispielsweise die Spezialisierung auf diverse Fachbereiche. Neben internen Entwicklungsmöglichkeiten gibt es zudem eine Vielzahl formalisierter Aufstiegsmöglichkeiten wie Industriemeister, Ausbilder, Techniker und Ingenieur.
Zum Industriemeister weiterbilden
Der Industriemeister, ist die höchste Qualifikation im gewerblich-technischen Bereich, die Sie ohne Hochschulabschluss erwerben können. Der Meister hat Führungsaufgaben und er darf zudem Lehrlinge ausbilden und er kann sein eigenes Unternehmen eröffnen.
Die bundesweit einheitlich geregelte Meisterprüfung wird bei der IHK abgelegt. Industrie- und Handelskammern und auch andere Bildungseinrichtungen bieten entsprechende Kurse an, in denen Sie auf die Meisterprüfung vorbereitet werden. Die Dauer dieser Weiterbildung ist unterschiedlich und kann Vollzeit in sechs bis zwölf Monaten dauern. In Teilzeit dauert sie eineinhalb bis maximal vier Jahre. Voraussetzung hierfür ist die abgeschlossene Berufsausbildung und mehrjährige Berufserfahrung.
Weiterbildung: Staatlich geprüfter Techniker
Durch den Besuch von einer Technikerschule und dem Abschluss „Staatlich geprüfter Techniker“ ertönen sich Ihnen interessante Arbeitsplatzperspektiven. Um diese Weiterbildung zu durchführen, zu dürfen, werden in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung und mind. ein Jahr Berufspraxis benötigt.
Die Weiterbildung zu einem staatlich geprüften Techniker oder einer Technikerin dauert in Vollzeit 2 Jahre oder in Teilzeit 3-4 Jahre. Diese Weiterbildung bereitet Sie auf Aufgaben des mittleren bis zu denen des gehobenen Managements vor. Es besteht auch hier die Möglichkeit der Wahl zwischen den verschiedenen Fachrichtungen.
Weiterbildung: Fachwirt oder Betriebswirt
Fachwirte führen planende sowie organisierende Aufgaben durch, die in der mittleren oder der oberen Führungsetage anfallen. Diese Weiterbildung bietet sich Personen mit einer kaufmännischen Ausbildung innerhalb der Metall- und Elektro-Industrie an. Die verschiedenen Schwerpunkte bieten Ihnen vielfältige Möglichkeiten sich zu spezialisieren.
Die Weiterbildung bieten meist private Bildungsträgern an. Sie dauert in Vollzeit 8 Monate und in Teilzeit 2,5 Jahre. Diese Weiterbildung schließt mit einer vor der IHK abgelegten staatlich anerkannten Prüfung ab. Voraussetzung für die Weiterbildung zum Fachwirt ist die abgeschlossene Ausbildung sowie eine mind. einjährige Berufstätigkeit.
Die Betriebswirt-Weiterbildung qualifiziert ebenfalls zur Übernahme der Fach- und Führungsaufgaben in einem Industrieunternehmen. Bei dieser Weiterbildung gibt es verschiedene Schwerpunkte, beispielsweise die Projektplanung, Rechnungswesen, Materialwirtschaft bis hin zur Organisation, den Qualitätsmanagement und der Personalwirtschaft. Die Weiterbildung zum Betriebswirt richtet sich an die Absolventen mit einer Ausbildung, die schon ein Jahr Berufserfahrung haben. Sie wird in Teilzeit durchgeführt und dauert 1,5 Jahre zudem bietet sie Ihnen gute Gehalts- sowie Karriereperspektiven. Dies ist die am häufigsten gewählte Weiterbildung für Industrieberufe.
Das Ingenieurstudium nach einer Ausbildung
Auch nach einer Ausbildung haben Sie noch die Option, ein Ingenieurstudium aufzunehmen. Voraussetzung für ein Studium ist das Fachabitur oder das Abitur. Das Studium eröffnet Ihnen ganz neue Perspektiven, gewonnene Praxiskenntnisse mit einzubringen und sie weiterzuentwickeln. Voraussetzung hierfür sind gute Mathematik- und naturwissenschaftliche Kenntnisse.
Fazit
Industrielle Berufe bieten viele unterschiedliche Möglichkeiten sich weiterzubilden. Sie können Industriemechaniker, Meister, Techniker, Betriebswirt und auch Ingenieur werden.
Jede Weiterbildung ist sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit möglich. Sie müssen als Voraussetzung eine abgeschlossene Ausbildung und ein- bis mehrjährige Berufserfahrung mitbringen. Der Abschluss einer Weiterbildung lässt Sie auf der Karriereleiter immer eine Stufe höher steigen und auch finanziell lohnt es sich für jeden, der eine Weiterbildung abschließt. Die Industrie kann mit gut ausgebildeten Mitarbeitern international mithalten und Arbeitsplätze sichern. Bezahlt wird die Weiterbildung vom Arbeitgeber oder vom Arbeitsamt durch einen Bildungsgutschein.