Die Aktienkultur in Deutschland erlebt gerade nach der Finanzkrise und nach der schweren Pandemie einen wahren Boom. Dabei war die Nachfrage nach Anlagen in Aktien bereits vor den Krisen hoch und immer mehr Anleger haben Kapitalanlagen in Aktien getätigt. Es hat sich gezeigt, dass die Anlage in Aktien gerade auch auf lange Sicht immer die besten Renditen gebracht hat. Und außerdem ist der Zugang zum Aktienhandel durch die Online-Banken leichter geworden. Ein Kleinanleger muss heute nicht die Hemmschwelle überwinden, in eine stationäre Bank zu gehen, um Aktien zu kaufen oder zu verkaufen, sondern kann das 24/7 von Zuhause Online auf der Couch machen – und das weltweit.
Was ist eine Aktie genau?
Die Aktie weist einen Vermögensanteil an einem börsennotierten Unternehmen aus. Das heißt, der Aktionär besitzt Anteile am Aktienkapital eines Unternehmens und ist damit Miteigentümer. Dieses Eigentumsrecht wird durch die Aktien verbrieft. Die Aktie kann auch wieder verkauft werden und verleiht dem Aktionär bestimmte Rechte beim Unternehmen. Das gilt für die Stammaktien. Bei den Vorzugsaktien ist die Situation anders. Im Prinzip ist es nichts anderes als ein Geldverleih gegen Beteiligung.
Welche Rechte hat man mit einer Aktie?
Der Besitz einer Aktie verleiht dem Eigentümer inbegriffen bestimmte Verwaltungs- und Vermögensrechte beim Unternehmen, dessen Anteile er in Aktienform hält. Er ist selbst bei nur 1 Aktie schon Miteigentümer und kann zum Beispiel Verwaltungsrechte wahrnehmen. Das bedeutet, der Aktionär hat Stimmrechte in der Hauptversammlung, um den Vorstand des Unternehmens beispielsweise zu entlasten oder die Entlastung zu verweigern. In der Praxis nehmen sogar immer mehr Kleinaktionäre dieses Recht wahr und erschienen tatsächlich auf der jährlichen Hauptversammlung. Das Prinzip ist ähnlich wie erfahrungenscout.de, jeder kann seine Stimme abgeben. Vorzugsaktien haben kein Stimmrecht, aber den Vorzug bei Dividenden. Weiterhin verlieht die Aktie dem Aktionär auch Vermögensrechte. Der Aktionär ist nicht nur mit seinem Aktienanteil am Grundkapital des Unternehmens beteiligt, sondern hat auch den Anspruch auf Gewinnbeteiligung der Geschäftstätigkeit. Diese Gewinnbeteiligung wird dann durch eine meist jährliche Dividende ausgeschüttet, die anteilsmäßig pro Aktie vom Gewinn des Unternehmens an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Es ist aber nicht zwingend, dass eine Dividende gezahlt wird. So kann der Vorstand der Hauptversammlung auch vorschlagen, keine Dividende auszuzahlen, weil das Unternehmen gerade Verlust gemacht hat oder auch hoch investiert. Beim Stimmrecht gibt es auch bestimmte Quoren, die erreicht werden müssen, um zum Beispiel Mehrheitsentscheidungen in Bezug auf das Unternehmen zu treffen. Es gibt auch gesetzliche Regelungen für eine Sperrminorität. Dabei zählt aber auch jede Aktie gleich. Das Stimmrecht der einzelnen Kleinaktionäre ist folglich genauso relevant wie das Stimmrecht eines großen Fonds, der vielleicht 30 % hält. Wenn sich die Kleinaktionäre absprechen, können sie durchaus auch Entscheidungen mit ihrem Stimmrecht beeinflussen. Im Zuge der Globalisierung und Vereinheitlichung des Kapitalmarktes in der EU muss eine Aktie heute auch nicht mehr zwangsläufig von einer Aktiengesellschaft (AG) nach deutschem Recht ausgegeben sein. Es gibt genauso die europäische Rechtsform der SE oder die US-Variante Inc. sowie die britische PLC. Auch die italienische, französische oder spanische Rechtsform mit der Abkürzung SA ist häufig.
Fazit: Aktienkultur wird weiter zunehmen
Gerade in finanziell unsicheren Zeiten und bei dem Siegeszug des Internets mit Online-Depots und Trading in Echtzeit für Kleinanleger wird der Run auf Aktien auch in Deutschland weiter steigen. Sogar in der Krise sind nicht nur Gold oder Immobilien gefragt – wie früher.